Raphaël Glucksmann




Raphaël Glucksmann, geboren 1979 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich, ist ein französischer Philosoph, Autor und Politiker. Er ist Mitglied des Europäischen Parlaments und Mitbegründer der Bewegung Place publique.
Glucksmann ist der Sohn des Philosophen André Glucksmann und der Regisseurin Christiane Rochefort. Er studierte Philosophie an der École normale supérieure und promovierte an der Universität Paris-Nanterre. Nach seinem Studium arbeitete er als Journalist und Dokumentarfilmer.
2002 veröffentlichte Glucksmann sein erstes Buch "Cynisme et désenchantement. La philosophie morale comme morale de l'impuissance", in dem er die philosophischen Grundlagen des Zynismus analysierte. In seinen folgenden Büchern beschäftigte er sich mit Themen wie Gewalt, Terrorismus und Rassismus.
2016 gründete Glucksmann zusammen mit anderen Intellektuellen die Bewegung Place publique, die sich für eine europäische Erneuerung und gegen Nationalismus und Populismus einsetzt. Bei den Europawahlen 2019 wurde Glucksmann als Spitzenkandidat der Liste "Renaissance" gewählt.
Im Europäischen Parlament ist Glucksmann Mitglied des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung sowie der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Er engagiert sich besonders für die Bekämpfung von Desinformation, die Förderung der Menschenrechte und die Stärkung der europäischen Sicherheit.
Glucksmann ist eine umstrittene Figur in der französischen Politik. Seine Gegner werfen ihm vor, ein Salonlinker zu sein, der den Kontakt zur Realität verloren habe. Seine Anhänger schätzen ihn als einen brillanten Intellektuellen, der sich für die Verteidigung der europäischen Werte einsetzt.
Trotz der Kritik ist Glucksmann ein wichtiger Akteur in der französischen und europäischen Politik. Seine Ideen und sein Engagement werden auch weiterhin für Diskussionen sorgen.