Königin der Tränen




Sie ist diejenige, die im Schatten steht, die stille und verborgene Figur, die mich über Jahre hinweg begleitet hat. Sie ist die Königin der Tränen, die Herrscherin über die schmerzhaften Emotionen, die in meinem Inneren lauern.

Ich habe sie kennen gelernt, als ich noch ein kleines Mädchen war. Sie war immer da, wenn ich mich einsam, verängstigt oder verletzt fühlte. Sie war diejenige, die mich tröstlich in die Arme nahm und mir zuhörte, wenn ich meine Ängste und Sorgen teilte.

  • Sie war meine Vertraute, mein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten.
  • Sie war meine Beschützerin, die mich vor dem Seelenschmerz bewahrte.

Doch mit der Zeit wurde sie zu mehr als nur einer Trostspenderin. Sie wurde zu einer Last, die schwer auf meinen Schultern lag. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, sie flossen wie ein unaufhörlicher Strom. Ich war gefangen in ihrem Reich, unfähig, mich von ihr zu befreien.

Ich versuchte, ihr zu entkommen, ich versuchte, stark zu sein und die Tränen zu unterdrücken. Doch sie war stärker als ich. Sie verfolgte mich, auch wenn ich vor ihr davonlief. Sie war wie ein Schatten, der sich an meine Fersen heftete.

Ich begann zu verzweifeln. Ich fühlte mich isoliert, allein mit meiner Trauer. Ich hatte das Gefühl, dass niemand verstehen konnte, was ich durchmachte. Ich war gefangen in einem Gefängnis aus Tränen, und der Schlüssel zur Freiheit schien für immer verloren zu sein.

Doch dann, an einem unerwarteten Tag, geschah etwas. Ich traf eine Person, die mir zeigte, dass es einen Weg aus der Dunkelheit gibt. Sie hörte mir zu, ohne zu urteilen, und half mir zu verstehen, dass meine Tränen ein Zeichen von Stärke waren.

Sie lehrte mich, dass es nicht schlimm ist, zu weinen. Dass es ein natürlicher Ausdruck von Emotionen ist. Und dass Tränen nicht Schwäche bedeuten, sondern ein Zeichen von Mut.

Langsam begann ich, mich von der Königin der Tränen zu befreien. Ich lernte, meine Emotionen zu kontrollieren, sie nicht mehr zu unterdrücken, sondern sie zu akzeptieren. Und mit der Zeit wurde ihre Macht über mich schwächer.

Ich bin immer noch nicht frei von Tränen. Sie werden immer ein Teil von mir sein. Aber jetzt bin ich nicht mehr ihre Gefangene. Ich bin die Herrscherin über meine eigenen Emotionen, und die Königin der Tränen hat ihre Macht über mich verloren.

Ich bin diejenige, die aus den Tiefen der Verzweiflung aufgestiegen ist. Ich bin diejenige, die gelernt hat, ihre Tränen als Stärke zu nutzen. Und ich bin diejenige, die anderen zeigt, dass auch sie aus dem Gefängnis der Tränen entkommen können.