Daniel Kretinsky bei Thyssenkrupp




Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky hat seine Anteile am deutschen Industriekonzern Thyssenkrupp aufgestockt.

Der Einstieg Kretinskys bei Thyssenkrupp sorgte bereits im vergangenen Jahr für Aufsehen. Nun hat der Tscheche seine Anteile erneut aufgestockt und hält nun rund 3,03 % am Duisburger Konzern. Kretinsky ist damit der zweitgrößte Aktionär von Thyssenkrupp nach der Krupp-Stiftung, die rund 21 % der Anteile hält. Auch am Essener Energiekonzern Eon hält Kretinsky bereits Anteile und ist dort ebenfalls der zweitgrößte Aktionär.

Thyssenkrupp befindet sich seit Jahren in einer schwierigen Lage. Der Konzern kämpft mit Überkapazitäten und sinkenden Gewinnen. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch weiter verschärft. Seit rund zwei Jahren versucht Thyssenkrupp, sich zu restrukturieren und die Kosten zu senken. Bisher waren diese Bemühungen jedoch nur teilweise erfolgreich.

Der Einstieg Kretinskys bei Thyssenkrupp wurde von einigen Beobachtern als Zeichen des Vertrauens in den Konzern gewertet. Kretinsky gilt als erfahrener Investor mit einem guten Gespür für profitable Unternehmen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob Kretinskys Engagement Thyssenkrupp tatsächlich aus der Krise helfen kann. Der Konzern steht vor großen Herausforderungen, die sich nur mit einem umfassenden Restrukturierungsprogramm lösen lassen.

Hintergrund zu Daniel Kretinsky

Daniel Kretinsky ist ein tschechischer Unternehmer und Investor. Er wurde 1975 in Brünn geboren und studierte Rechtswissenschaften an der Karls-Universität in Prag. Nach seinem Abschluss arbeitete er zunächst als Rechtsanwalt, bevor er 1999 seine eigene Investmentgesellschaft gründete. Kretinsky ist heute einer der reichsten Menschen Tschechiens und kontrolliert ein weit verzweigtes Imperium aus Unternehmen in verschiedenen Branchen, darunter Energie, Industrie und Medien.

Thyssenkrupp-Aktie im Aufwind

Die Nachricht von Kretinskys Beteiligung an Thyssenkrupp hat der Aktie des Unternehmens Auftrieb gegeben. Am Montagmorgen stieg der Kurs um rund 2 %. Allerdings ist die Lage bei Thyssenkrupp nach wie vor angespannt. Der Konzern muss seine Kosten weiter senken und seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Gelingt dies nicht, droht Thyssenkrupp eine weitere schwierige Zeit.